Vision: Fehmarnbeltbridge

10. Mär.2009 um 3:42 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Dänemark, Brücken in Deutschland, Brückenneubau, EUROPA, Vision | Hinterlasse einen Kommentar
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Fehmarnlink

Der Fehmarnbeltlink ist beschlossene Sache. Bereits am 3. September 2008 wurde der Staatsvertrag in Kopenhagen unterzeichnet. Der Weg mit dem Auto nach Skandinavien wird damit für alle südlich der Ostsee Wohnenden entscheidend kürzer und ohne Fähre möglich.

Obwohl erste Umweltverträglichkeitsstudien im Rahmen der Machbarkeitsstudien, Ausschreibungsformalitäten und vertragliche Vereinbarungen usw.  bereits geklärt wurden, braucht so eine Projekt seine Zeit. Die Inbetriebnahme der kombinierten zweispurigen elektrifizierten Eisenbahnbrücke (max. 160 km/h, 120 km/h für Personenzüge) und vierspurigen Straßenbrücke, die so genannte 4+2-Lösung, ist für 2018 vorgesehen.

Die neue Website der Femern Bælt A/S, einer Tochtergesellschaft des dänischen Staatsunternehmens Sund & Bælt Holding A/S, verkündet es aktuell: Deutschland und Dänemark sind sich einig, dass die feste Fehmarnbeltquerung aus einer zweigleisigen Bahnverbindung sowie einer vierspurigen Autobahn zwischen Puttgarden und Rødby bestehen soll. Als bevorzugte technische Lösung ist eine (Multi-) Schrägseilbrücke vorgesehen.

Die Bundesrepublik Deutschland und das Königreich Dänemark haben ihre Absicht in einem Vertrag niedergelegt. Das Königreich Dänamark steht für Gewinn und Verlust gerade. Die Realisierung und der Betrieb werden Nutzerfinanziert geplant, d.h. es wird eine Maut für die Nutzung der Schienen- und Straßenwege erhoben werden. Für die jeweilige Vorlandanbindung sind die Anliegerstaaten (DE und DK) selbst verantwortlich.[2]

Die Strecke zwischen Puttgarden und Rødbyhavn ist 19 km lang. Die Hinterlandanbindung auf deutscher Seite  wird nach den Gesetzen des Bundesfernstraßenrechts geplant und gebaut, d.h. die Bundesrepublik Deutschland nach deutschem Recht Träger der Straßenbaulast. Die Schienenanbindung ist ebenso zu auszubauen.[2]

Die Bauphase soll 2012 beginnen, und die Fertigstellung der festen Fehmarnbelt-Querung ist für 2018 geplant. Die für das Brückenprojekt präqualifizierten Beratergruppen sind nach [1]:

Joint Venture aus
– Cowi A/S (DK)
– Obermeyer Planen + Beraten GmbH (DE)
mit folgenden Zulieferern/Unterberatern:
– Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI, GmbH (DE)
– Flint & Neill Partnership (UK)
– Dissing + Weitling A/S (DK)

Zur Zeit werden nach den aktuellen Pressemitteilungen unter [1] gerade detailierte und bis ins Hinterland reichende Umweltverträglichkeitsuntersuchungen (UVU) eingeleitet.

Quellen:

[1] Femern Bælt A/S (10.03.09)

[2] Vertrag auf [1], (10.03.09)

Weitere Informationen:

Information der Landesregierung Schleswig-Holstein zur Fehmarnbelt-Querung

Scandinavian Link – Informationsseite zur Fehmarnverbindung

Information des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Dubai: Sheikh Rashid bin Saeed Crossing

08. Mär.2009 um 3:48 am | Veröffentlicht in 1, AFRIKA, Brücken in Dubai | Hinterlasse einen Kommentar
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FXFOWLE Architects (Foto bei FXFowle unter work/transportation) meldet im Februar 2009 die Auszeichnung mit dem AIA New York Design Merit Award für das Design der  Sheikh Rashid bin Saeed Brücke in Dubai, Vereinigte Emirate. [1]

FXFOWLE hat eine wahnsinnig beeindruckende Lösung für eine Bogenbrücke entworfen und damit eine internationale Ausschreibung gewonnen. Ein gewaltiger Bogen wird den Dubai Creek überbrücken und voraussichtlich ab 2011 die Verkehrsituation von Dubai entlasten. Auftraggeber ist die Dubai Roads and Transit Authority (Straßen- und Transitverwaltung).

FXFOWLE’s Entwurf für die Sheikh Rashid bin Saeed Bogenbrücke wird 2011 die größte Bogenbrücke in der Welt sein [1] und löst damit die Bogenbrücke über den Yangtse Fluss, Chaotianmen, ab, die ihrerseits erst im vergangenen Jahr die  den Yangtse überbrückende LUPU Brücke in Shanghai überboten hatte (Beide VR China), ab.

Architectural design competition: FXFOWLE INTERNATIONAL’s Entwurf für das architektonische Design einer 1.7 km and 205 m Brücke in Dubai wurde von der nationalen Roads & Transport Authority in einem großen internationalen Design Wettbewerb ausgewählt. Der Design-Wettbewerb-Gewinner  bringt den Fortschritt inInfrastrukturentwicklung und Verkehrsinitiative in Dubai weit voran. FXFOWLE’s Design macht die sechste Dubai Creek-Überführung zur am weitesten spannenden und höchsten Bogenbrücke in der Welt.

Sudhir Jambhekar, Senior Partner von FXFOWLE INTERNATIONAL verkündete,

Der Brückenentwurf wurde von mehreren Quellen inpiriert, von denen jede ein ähnliches Bild hervorruft – die Vorstellung von der rhythmischen Grazie des gegenwärtigen Dubai Creek, der eleganten Pracht der an die Stadt angrenzenden Sanddünen, des Lichtschatten des Mondscheins und des Design des zukünftigen Opernhauses. Wir glauben, dass unser Brückendesign nicht nur ein Link  zwischen den kulturellen und kommerziellen Entwicklungen ist, oder ein Tool, die Verkehrsströme zu entlasten,  sondern auch eine Möglichkeit die Menschen sowohl physisch als auch emotional zu verbinden und eine Ikone, eine Sehenswürdigkeit, einen Zielpunkt, eine  Schnittstelle zwischen dem alten, neuen und zukünftigen Dubai.”[2]

Quellen:

[1] FXFOWLE Architects (cited 07.03.09)

[2] worldarchitecturenews (cited 07.03.09)

Neues vom Ostkreuz: Wie ist der Stand?

19. Feb.2009 um 3:08 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Brückenneubau, Brückenschäden, Eisenbrücken, Geschichte, Sanierung | 1 Kommentar
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Blick vom Bahnsteig F auf die provisorische Fußgängerbrücke, den Bahnsteig nach Erkner und den Bahnsteig A (aus Treptow in die Stadt)

Blick vom Bahnsteig F auf die provisorische Fußgängerbrücke, den Bahnsteig nach Erkner und im Hintergrund auf die alten Fachwerkbrücken und den Bahnsteig A (Strecke aus Treptow in die Stadt)

Noch steht der alte Ringbahnsteig, zum Glück!

Noch steht der alte Ringbahnsteig F, zum Glück!

Das Ostkreuz der S-Bahn in Berlin hatte eine Sanierung nötig, ohne jeden Zweifel. So altersschwach wie es ist, so sehr wird es  aber auch gebraucht. Es ist einer der am meisten frequentierten Umsteigebahnhöfe der Stadt.

Gebaut wurde es 1881-82, zeitgleich mit der Berliner Ost West-S-Bahntrasse samt ihrer Viadukte. Eine erstaunliche Bauleistung unserer Vorfahren. Die neue Strecke von 1882 zwischen  Stralau-Rummelsburg, wie das Ostkteuz damals hieß,  bis Treptow, war 1,84 km lang.  [2] D. ie S-Bahn wurde schnell angenommen, im Jahr 1884 gab es 14,4 Mio Fahrgäste, 1885 wurde die 20 Mio. Grenze erreicht. Die Verlängerung bis Schöneweide folgte erst 1906.  [2] Sieben Bahnsteige gab es in den letzten Jahren, es waren früher 10.

Das Gleis 11 von unten (19.01.09)

Das Gleis 11 von unten

Betonsturz am Treppenabgang vom Ringbahnsteig

Am Abgang vom Bahnsteig F

Jahrelang steht das Ostkreuz schon auf der Sanierungsliste, schon lange wurde wohl nicht mehr investiert. Es steht noch immer, zum Glück, denn von unten sieht es nicht mehr gut aus.  Manche sagen, es steht nur noch aus Gewohnheit, das Rostkreuz. [1] Überzeugen kann man sich davon auf den Bildern, die Anfang 2009 entstanden. Weder die Stahlbetonstürze am Treppenabgang vom Bahnsteig F auf die Ost-Westbahnsteige, noch die Mauerwerkswände, auf die sich die Bahnsteigträger stützen oder die genieteten Stahlüberbauten.  Der Bauzeit nach zu urteilen, müsste es sich um Schweißeisen handeln. Die alte Fußgängerbrücke zur Sonntagstraße wurde schon durch ein Provisorium ersetzt.

Doch man sieht vom Bahnsteig F aus auch, dass der Neubau voranschreitet, unter laufendem Verkehr. Die Ringbahnstrecke wird in Richtung Osten verschoben. Der Blick nach Osten  macht optimistisch: die Widerlager sind schon fertig gestellt.

Aber der Bau muss auch Hürden nehmen. So sehr und so zügig sich die Umsteiger  einen sicheren schönen Umsteigebahnhof wünschen, so sehr wehren sich die Anwohner gegen den Baustellenlärm. Die Anwohner kämpfen gegen Nacht und Wochenendbautätigkeiten. Die Bauarbeiten werden wohl noch einige Jahre andauern.[nach 3]

Zwischen Schönefeld und der Innenstadt (Informationsstand von Juli 2008) wird die S-Bahn-Fahrt vom 23. August 2009 an umständlicher. Dann sperrt die Bahn die Ostkreuz-Südkurve, die so lange von der S 9 genutzt wird, bis 2014. Umsteigen wird erforderlich. Bis 2016 soll der Umbau des Ostkreuzes dauern. Das 411-Millionen-Euro-Projekt ist ein sehr kompliziertes Bauvorhaben. Während der 50 Bauphasen ändert sich an dem stark genutzten Bahnknoten immer wieder die Verkehrsführung.[3]

Vorbereitungen der neuen Ringbahnstrecke im Januar 2009 für den Neubau auf Hochtouren

Vorbereitungen der neuen Ringbahnstrecke im Januar 2009 für den Neubau auf Hochtouren

Aktualisierung vom 22.02.09:

Die erste Brücke für das neue Ostkreuz ist auf dem Weg von der Schiffswerft Dessau-Roßlau in die Hauptstadt, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung. Am Samstag wird geladen, am Sonntag gefahren. Insgesamt 12 Brücken kommen per Schwerlasttransport von der Schiffswerft nach Berlin, zunächst wohl als Ersatz für die alte abgerissene Straßenbrücke oder die Ring-Regionalbahn(?) östlich des Ringbahnsteigs. Laut S-Bahn-Bauinformation sollten die ersten  Brücken im Februar eingeschoben werden, viel Zeit bleibt da nicht mehr. Der Grund liegt vermutlich darin, dass eine ungarische Firma, die den Auftrag der Bahn bei der Ausschreibung von 12 Überbauten erhalten hatte, nicht liefern konnte. Die Schiffswerft mit Betrieben in Dessau und Roßlau ist kurzfristig eingesprungen und hat in den letzten vier Wochen mit vollem Tempo an der Vollendung der bereits halbfertigen Brückenteile aus Ungarn gearbeitet.[4]

Viele Details kennt der Ostkreuzblog, der die Bauarbeiten seit Beginn dokumentiert.

Aktualisierung vom 28.02.09

An diesem Wochenende werden die ersten Überbauten der Regionalbahn montiert. Die S-Bahn ist nicht betroffen. (Abendschau 28.02.09)

Aktualisierung vom 31.08.09

Neuer Bahnsteig am Ostkreuz parallel zum Bahnsteig F

Neuer Bahnsteig am Ostkreuz parallel zum Bahnsteig F

Neuer Bahnsteig in der Ringbahnebene

Neuer Bahnsteig in der Ringbahnebene

1. Neuer Bahnsteig östlich des Bahnsteigs F

Die Überbauten parallel zum und östlich vom Bahnsteig F dienen dem Regionalverkehr, der Bahnsteig ist offensichtlich weitgehend fertig gestellt. Selbst am Sonntag sind Arbeiter mit Warnwesten unterwegs, wohl um letzte Hand zum Verschwenken der ersten Gleise  zum neuen Bahnsteig anzulegen.

Die S-Bahn meldet am 27.08.09, dass die Ringbahn ab 31.08.09 am neuen Bahnsteig hält. Bei der S-Bahn ist der Umsteigeplan zu finden.

Die DB AG meldete am 30.06.09: Ab 30. August 2009 halten hier die Ringbahnzüge Richtung Frankfurter Allee, ab dem 14. September 2009 auch die Ringbahnzüge Richtung Treptower Park. Damit ist Baufreiheit geschaffen für den Abriss des gut hundertjährigen Bahnsteigs „F“ und für den Neubau des S-Bahnsteigs auf dem Ring, den eine rund 130 Meter lange und bis zu 50 Meter breite Bahnhofshalle überspannen wird. ….Ab 31. August heißt es dann, Aufpassen! Wer Richtung Frankfurter Allee umsteigen will, muss einen Umweg und damit eine etwa zehn Minuten längere Umsteigezeit in Kauf nehmen.

Im Hintergrund liegen die nächsten Überbauten schon bereit, die nächste Bauphase beginnt.

2. Südkurve

Fachwerkbrücken von und nach Treptow: die Südkurve des Ostkreuzes

Fachwerkbrücken von und nach Treptow: die Südkurve des Ostkreuzes

Ostkreuz: der alte Bahnsteig A

Ostkreuz: der alte Bahnsteig A

Die Nordkurve ist bis auf eine alte genietete Vollwandträgerbrücke demontiert.

Nach DB Pressinformation vom 30.06.sollte die Südkurve ab 28.08.09 stillgelegt werden:… Ausgedient hat am 28. August 2009 um 22.00 Uhr auch der Bahnsteig „A“, der älteste Teil des Bahnhofs Ostkreuz. Die Südkurve am Ostkreuz wird gesperrt und bis Ende 2014 neu gebaut.

Wichtig für die S-Bahnkunden mit dem Ziel Ostkreuz: Die S85 hält nicht am Bf. Ostkreuz.

Die alten Fachwerkbrücken am Ostkreuz, August 2009

Die alten Fachwerkbrücken am Ostkreuz, August 2009

Es ist ruhig auf Bahnsteig A, obwohl die Anzeige im mer noch einen Zug in Richtung Westkreuz ankündigt. Der Gegenzug nach Treptow hielt hier ohnehin nicht. Der Zugang aus Richtung Erkner (li. neben den Fachwerkbrücken) schein schon seit längerer Zeit gesperrt zu sein, Netze schützen die Gleise unter der Brücke. Die alten Fachwerkbrücken sind nicht mehr instandgehalten worden, wohl seitdem der Neubau des Ostkreuzes diskutiert wurde. Die Sicherheit hat das wohl nicht beeinträchtigt, das Ende war ja abzusehen, wohl aber das Aussehen.

Quellen:

[1] Bahnfotokiste (15.02.09)
[2] Mihailescu:  Stadtbahn Berlin, 1987
[3] Berlinonline (19.07.2009)
[4] Mitteldeutsche Zeitung, 20.02.09
[5] Information 093/2009 der DB-Pressestelle vom 30.06.09, zitiert am 31.08.09
[6] S-Bahn vom 27.08.09, mit Umsteigeplan für Kunden zum Regionalbahnsteig der Ringbahn, zitiert am 31.08.09

Fotos: ponton´s Blog (18.01.09) und (30.08.09)

Darwin-Bridge: Zum 200. Geburtstag von Charles Darwin

12. Feb.2009 um 3:05 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in UK, Brückenneubau, Brückenschäden, EUROPA, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | Hinterlasse einen Kommentar
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H. K. D. H. Bhadeshia

Die alte Darwin Brücke während der Flut im Februar 2002 Quelle: H. K. D. H. Bhadeshia

Hinter dem Darwin College in der University of Cambridge/UK steht eine kleine Fußgängerbrücke, die Darwinbrücke. Sie ist nicht einmal alt, denn die Holzkonstruktion der Vorgängerbrücke wurde bei der letzten heftigen Flut im Jahr 2002 so stark geschädigt, dass 2003 ein Ersatzneubau errichtet werden musste. [1]

Die kleine Holzbrücke soll heute am 200. Geburtstag von Charles Darwin symbolisch auf dieser Seite erscheinen, um an einen der beiden Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin  (1809-1882),  zu erinnern.

Bhadeshia,

Pfahlgründung als Prevention vor neuen Fluten Quelle: H. K. D. H. Bhadeshia

Charles Darwin wurde am 12.02.1809 in Shrewsbury geboren und vor nunmehr fast 150 Jahren, am 24. November 1859, erschien seine Entstehung der Arten (Original: Origin of Species).

Charles Darwin hat seine Theorie über die Evolution unter dem Einfluss seiner 5-Jahre langen Beobachtungen während  der Vermessungsreisen mit der HMS Beagle nach Südamerika und zum Galápagos Archipelago entwickelt, obwohl er diese in seinemWerk nicht ausdrücklich erwähnte. In der Origin of Species begründet er den Artenwandel und die Entstehung neuer Arten durch natürliche Selektion. Sie wurde zur Basis für die  Entwicklung einer wissenschaftlichen Evolutionstheorie.

H. K. D. H. Bhadeshia

Fertiges Fundament Quelle: H. K. D. H. Bhadeshia

Die unterschiedliche Entwicklung der Finken auf unterschiedlichen Inseln des Galápagos Archipels führte durch die Anpassung an die Umgebung zu 14 verschiedenen neuen Arten, die s.g. Galapagosfinken oder Darwinfinken. Alle stammen von den gleichen Vorfahren ab, haben neue Ernährungsgewohnheiten angenommen und über die Generationen unterschiedliche Schnabelformen entwickelt.[2]

Zunächst plante Darwin ein ausführliches und umfangreiches Werk über seine  Beobachtungen. Darwin sah sich dann 1858 veranlasst, eine straff gefasste Entstehung der Arten über seine umfangreichen Ausarbeitungen zusammen zu stellen, als Alfred Russel Wallace  unabhängig von Darwin zu den gleichen Schlussfolgerungen kam.

Dieser sandte seine am Malyischen Archipel gesammelten Erfahrungen  von der Insel Ternate an Darwin, On the Tendency of Varieties to Depart Indefinitely from the Original Type (deutsch nach Wikipedia: Über die Neigung der Varietäten, sich unbegrenzt vom ursprünglichen Typus zu entfernen, genannt: Ternate Essay) und bat ihn um seine Meinung und Weiterleitung an den Geologen Lyell. 1858 veröffentlichte Wallace sein Werk. Ihre unabhängig voneinander entwickelten Schlussfolgerungen  wurden noch im August 1858 bei der Linnean Society of London vorgestellt und gedruckt.

Philip Waterson of Darwin College

Eröffnungszeremonie der neuen Darwin bridge, Quelle: Philip Waterson of Darwin College

Später sagte Darwin in seiner Autobiografie, die er zum Ende seines Lebens schrieb, er sei froh, dass er seine Entstehung der Arten, im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Intention, so kurz gefasst geschrieben war,  sonst wäre sie wohl nicht von so vielen Menschen gelesen worden.[3]

Many thanks to Professor Bhadeshia, for allowing us to publish his photgraphs on this blog.

[1] Cambridge: Darwin college

[2] Darwin (datacom.ch)

[3] Darwin, C.: Mein Leben, Neuauflage 2008, Inselverlag

Dömitz B191: Straßenbrücke über die Elbe

09. Jan.2009 um 3:33 am | Veröffentlicht in Brücken in Deutschland, Elbbrücken, Ermüdung, EUROPA, Geschichte, Sanierung, Spannbetonbrücke, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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ponton

Dömitz: Straßenbrücke B191 in der tiefstehenden Wintersonne Quelle: ponton

Der Bogen, gesehen von der Fahrbahn aus

Dömitz B 191: Der Bogen, gesehen von der Fahrbahn aus Quelle: ponton

(u.a. aus: Wikipedia: Straßenbrücke Dömitz) Auch die Strombrücke der nur neun Jahre alten stählernen Straßenbrücke von 1936-38 über die Elbe bei Dömitz wurde in den letzten Kriegstagen des zweiten Weltkrieges, ebenso wie die benachbarte Schwedlerbrücke der Eisenbahn, bombardiert und zerstört. An ihrer Stelle steht heute eine neue Stahlbogenbrücke mit einer Spannweite von 178 m und mit 16 Vorlandbrücken. Die neue Straßenbrücke wurde 1992, also kurzfristig nach der politischen Wende, erbaut. Die Brücke ist von Wittenberge bis Lauenburg auf einem Elbabschnitt von 115 km die einzige Straßenbrücke über die Elbe. Die nächstgelegenen Elbfähren liegen Elbaufwärts: Die Fähre Westprignitz verbindet die beiden Elbufer zwischen Pevestorf und Lenzen, eine weitere Verbindung gibt es bei Schnakenburg.

Nach 1990 wurden die noch vorhandenen Vorlandbrücken auf südlicher (Niedersächsischer) Seite auf ihre weitere Nutzung untersucht und beschlossen, dass ein kompletter Neubau errichtet werden soll. Die neue Brücke ist insgesamt 970 m lang. Die 16 Vorlandbrücken (davon 2 auf Dömitzer Seite) sind als durchlaufende Stahlbetonhohlkästen mit Spannweiten zwischen 33 und 58,4 m ausgeführt. Zwei massive Pfeiler trennen die Stabbogenbrücke von den Spannbetonvorlandbrücken.

Vorlandbrücken auf Dömitzer Seite

Vorlandbrücken auf Dömitzer Seite, Quelle: ponton

Die Hänger aus Rundstahlprofilen wiesen nach relativ kurzer Betriebszeit Ermüdungsrisse auf, die auf Regen- Wind-induzierte Schwingungen (Galloping) zurück geführt wurden. Zum Reduzieren der Schwingungsanfälligkeit wurden als Sanierungslösung je Hänger drei dynamische Schwingungsdämfer angebracht, s. Bild 2.

Über das Phänomen der Ermüdungsanfälligkeit von Hängeranschlüssen an Stabbogenbrücken (hier in der Wärmeeinflusszone des geschweißten Anschlusses von rechteckigen Hängern) berichtet der Stahlbau 77 (2008), Heft 12 an einem weiteren Beispiel, einer Eisenbahnbrücke.

Seinebrücken in Paris: Pont des Arts

27. Dez.2008 um 3:25 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brücken in Frankreich, Brückenneubau, EUROPA, Seinebrücken, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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Pont des Arts Quelle: ponton

Die Leichtigkeit des nur als Fußgängerbrücke erbauten und die ~ 155 m breite Seine überspannenden Pont des Arts (Brücke der Künste) war so beeindruckend, dass er zum Header dieses Blogs wurde. Sechs Strompfeiler tragen die vergleichsweise leichte Stahlkonstruktion mit ihrer Holzbeplankung. Die Brücke verbindet den Louvre, also die Kunst, mit Saint Germain.

Der Pont des Arts war ursprünglich zwischen 1802 und 1804 auf Wunsch von Napoleon als erste Gusseisenbrücke über die Seine, als Bogenbrücke mit neun Bögen, gebaut worden. Renoir hat sie, die Bücke der Künste, im Jahr 1867 gemalt. Im 19. Jahrhundert wurde der Pont des Arts zweimal umgebaut, das erste Mal, um den Quai Conti zu verbreitern. Dafür wurden zwei gusseiserne Bögen durch nur einen schweißeisernen ersetzt. Um die Brücke selbst zu verbreitern folgte von 1871 bis 1876 ein zweiter Umbau. Man hat eine sehr schönen Ausblick auf den Pont Neuf und das südliche Ende der Île de la Cité, die Insel in der Seine, auf der die berühmte Kirche Notre Dame steht.

Der Zustand war jedoch nach Wikipedia, vor allem wegen der Spätschäden infolge der Bombardierungen im I. (1918) und II. Weltkrieg, in den 1970-iger Jahren so schlecht geworden, dass sie nach paris.de zunächst 1970 gesperrt werden musste und ab 1977 überholt werden sollte. Im Jahr 1979 wurde sie zudem wiederholt gerammt, so dass 60 m der Brücke in die Seine stürzten. Also entschloss man sich zum Ersatzneubau als geschweißte Stahlbrücke. Die alten Steinpfeiler wurden durch Betonpfeiler ersetzt. Die heutige Brücke entstand 1981 bis 1984, „identisch“ nach den Entwürfen von Louis Arretche, der beschloss die Anzahl der Bögen von neun auf sieben (7 x 22 m) zu reduzieren, wobei die alte Konstruktion von ihm weitestgehend detailgetreu übertragen wurde, um gleichzeitig einen Bezug zur benachbarten Brücke Pont Neuf zu schaffen.

Widerlager auf der Seite von Saint Germain

Pont des Arts: Widerlager auf der Seite von Saint Germain Quelle: ponton

Pont des Arts von Westen aus gesehen

Pont des Arts von Westen aus gesehen

Höchste Brücke der Welt: Der Millau Viadukt – TV-Tipp

26. Dez.2008 um 1:30 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brücken in Frankreich, Brückenneubau, EUROPA, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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Mike Lehmann, Mike Switzerland (Creative Commons)

Übersichtsaufnahme der Brücke, Mai 2005, Quelle: Mike Lehmann, Mike Switzerland (Creative Commons), gefunden bei Wikipedia

Ergänzung zum post vom 17.Oktober 2008

(Wikipedia) Viaduc de Millau ist eine Brücke in Frankreich. Sie wurde als höchste Multischrägseilbrücke am 14. Dezember 2004 unter anderem vom damaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac eingeweiht. Sie ist die längste Schrägseilbrücke der Welt….

Der Viaduc de Millau Brücke ist 2460 m lang und hat Stützweiten von 204 m bei den zwei Endfeldern sowie 342 m bei den sechs Innenfeldern. Die Fahrbahn liegt in einer Höhe von maximal 270 m über dem Tarn. Mit einer Höhe von bis zu 245 m waren die Stahlbetonpfeiler der Brücke die bis dahin höchsten Brückenpfeiler der Welt. Auf den Pfeilern stehen 98 Meter hohe und 700 Tonnen schwere Stahlpylone, an denen die Fahrbahn aufgehängt ist.

Weitere Informationen:
Homepage der Brücke (26.12.08)

Brücken auf Briefmarken: Monbijoubrücken in Berlin

25. Dez.2008 um 2:55 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brücken in Deutschland, Brückenneubau, Briefmarken, Geschichte, Kultur, Mauerwerksbrücke, Spreebrücke | 1 Kommentar
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ponton

Monbijoubrücken Berlin Quelle: ponton

Berlin, Monbijoubrücke, public domain-copyright expired (Album Berlin-Potsdam, Kunstverlag Robert Hügel Berlin, 1904)

Berlin, Monbijoubrücke, gefunden bei Wikipedia: public domain-copyright expired (Album Berlin-Potsdam, Kunstverlag Robert Hügel Berlin, 1904)

(u.a. Wikipedia) Die Brücke, um die es heute geht, ist die Monbijoubrücke über die Spree in Berlin-Mitte. Bei der hier gezeigten Brücke auf der Briefmarke von der Kunstausstellung der DDR in Dreseden 1987/88 handelt es sich nicht, wie der Untertitel besagt, um die Weidendammbrücke, sondern um die Monbijoubrücke am Bode-Museum im Zuge der Monbijoustraße in der Spandauer Vorstadt mit Blick von der Brücke an der Tucholskistraße/ Geschwister Scholl-Str.

Brücke am Bodemuseum

Brücken am Bodemuseum, DDR-Briefmarke

Darum sollte die Briefmarke in der vorgestellten Form m.E. mit dem Fernsehturm im Hintergrund (seit 1967) eigentlich ein Fehldruck sein. Es entzieht sich jedoch meinem Wissen, ob das seinerzeit erkannt wurde und ob es je ein Update gab. Fairer Weise sei hinzugefügt, dass die ursprüngliche Holzbrücke von 1776 tatsächlich einmal Weidendammbrücke, später Mehlbrücke bzw. Mehlhausbrücke hieß. Heute tragen beide Überbauten den Namen Monbijoubrücken und verbinden die Museumsinsel mit dem Monbijoupark im Norden bzw. der Straße am Kupfergraben.

Die hier gezeigte Version der Monbijoubrücke war ein häufig gezeigtes Motiv in Brückevorträgen der Nachwendezeit. Wegen der nördlichen Behelfsbrücke, die natürlich nicht ins Bild der Museumsinsel passte, war es ein ewiger Schandfleck, der erst im Rahmen der Sanierung des Bodemuseums im Jahr 2006 endlich beseitigt wurde.

Während der südliche Brückenteil (hier rechts) , der den Kupfergraben überspannt, im Krieg nicht beschädigt wurde, hatten deutsche Truppen den nördlichen Überbau über die Spree gesprengt. Beide (originalen) Mauerwerksbogenbrücken wurden gleichzeitig mit dem Bodemuseum zwischen 1898 und 1904 erbaut. Seit 12. Oktober 2006 überspannt jetzt, entgegen dem Original mit zwei Bögen und Strompfeiler, ein einzelner neuer natursteinverkleideter Stahlbetonbogen als Fußgängerbrücke die Spree, um die Schifffahrt nicht zu beeinträchtigen. Zwei je 40 m lange vorgefertigte Stahlbetonteile wurden im Mai 2006 mit Hilfe von Schwimmkränen auf die Widerlager gesetzt und trafen sich in der Mitte.

Auch die Neueröffnunng der Brücke fand parallel zu einem Ereignis des Bodemuseums statt: Es wurde im Oktober 2006 nach sechs Jahren Bauzeit wieder eröffnet.

Weitere Informationen im Stahlbau 2/2007

jpost.com 2007: Braucht Israel eine neue Calatrava-Brücke?

10. Dez.2008 um 3:09 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brückenneubau, Calatrava, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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Calatrava: Neue Brücke in Israel- Petah Tikva – seit 18.12.2006:

Santiago Calatrava hat 2006 eine neue Fussgängerbrücke in Israel gebaut: Die neue 118-Meter-hohe Jerusalem Brücke über die Jabotinsky Road (Tess Scheflan / Jini) : Die leichte Y-förmige Stahl und Glas-Fußgängerbrücke spannt vom Rabin Memorial Hospital zur Grand Canyon Shopping mall, zu einem Wohngebiet und zu einem öffentlichen Park.

Wie ein harfenförmiges Segel eines Schiffes, ein bogenförmiger Nagel, oder ein gigantischer Kopfschmerz – die Bewohner Jerusales können nicht zu einer einheitlichen Linie finden, wie man diese Neuheit ihrer historischen Stadt beschreiben könnte, die am Mittwoch (Dez.2006) eingeweiht wurde.

Die $73 Millionen Dollar Brücke, entworfen vom spanischen Architekten und Ingenieur Santiago Calatrava, wurde plötzlich zum dominantesten Gebilde der historischen Skyline der City. Die Brücke, die kurvenförmig die westliche Zuführung zur Stadt Israel überbrückt und eventuel noch eine leichte Bahn tragen wird, hängt an 66 Kabeln befestigt an 118 Meter hohen Türmen, ist aus vielen Meilen Enfernung zu sehen.

Die Gala-Einweihungs-Zeremnie selbst, mit Feuerwerk, Tänzern und Ansprachen, kostete mehr als $500,000. Die inneren Spannungen der Stadt zeigen die Beispiele vieler junger Frauen, die lange Röcke tragen mussten und ihre Haare nach ultra-orthodoxen Zeremonien bedecken mussten. Jerusalem’s Bürgermeister, Uri Lupolianski, ist ein ultra-orthodoxer Jude.

Calatrava’s Brücke ist ein auffälliges Symbol für eine Stadt, deren bedeutende Architektur für Menschen wie den König Herodes und Suleiman den Großen gedacht war.

MazuzHafakot bei Youtube: Calatrava in Jerusalem: Timelaps No.1

Neue Brücke in zwei Wochen bauen!

19. Okt.2008 um 2:36 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brückenneubau, Vision | Hinterlasse einen Kommentar
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Dr.-Ing. Peter Harryson Chalmers Universität, Göteborg

Dr.-Ing. Peter Harryson Chalmers Universität, Göteborg

04.06.2008 – (idw) Schwedischer Forschungsrat – expertsvar.se

Mit neuen Baumaterialien, industriellen Herstellungsprozessen und einem effektiven Bauablauf wird es möglich, eine Brücke zwei Wochen nachdem die Bauarbeiten vor Ort losgingen, in Betrieb zu nehmen. Das stellt eine neue Dissertation der Chalmers University of Technology vor. Die Pilotstudie für ein neues Brückenkonzept, die i-Brücke, ist Teil von Peter Harryson´s Doktorarbeit auf dem Gebiet der Betonkonstruktion an der Chalmers Universität. Die Brücke besteht aus extrem leichten Segmenten, die vor Ort zusammengesetzt werden. Die lastabtragenden Teile bestehen aus V-förmigen Glasfaserverbundträgern, die mit Kohlefasern an der Unterseite verstärkt sind. Die Träger wirken mit einer Betonfahrbahnplatte aus Stahlfaser verstärktem hochfestem Beton zusammen. Da diese Materialien sehr dauerhaft sind, sind sie vorteilhaft in Bezug auf die Life-Cycle Perspektive, und sie sind extrem gut für eine industrielle Fertigung geeignet. Wie immer, diese Materialien werden bis heute im Brückenbau nicht verwendet.

„Der neue Brückentyp, eine Konstruktion, ist eine Vorschau auf zukünftige Projekte in einigen Jahren, aber die Studie zeigt, dass es technologisch möglich sein könnte, sie auch heute schon zu bauen, wenn das Konzept weiterentwickelt wird.“ sagt Peter Harryson. „Unter den gegenwärtigen ökonomischen Bedingungen , ist die Realisierung durch die erforderlichen Investitionen beschränkt, die erforderlich sind, um die Produktion zu starten sowie durch den hohen Preis für die Faserverbundwerkstoffe.“

Nach heutigen Bedingungen kostet der neue Brückentyp schätzungsweise doppelt soviel wie eine konventionelle Brücke. Aber das ökonomische Potential des Brückenkonzepts kann entscheidend verbessert werden, wenn die man die Abschätzung auf eine andere Weise durchführt. Neben der kürzeren Konstruktiondauer, gibt es noch einige weitere Vorteile, aus der Sicht der Life-Cycle Analyse und im Hinblick auf die höher zu bewertenden Arbeitsbedingingungen.

Das Projekt war Bestandteil des Vinnova (Schwedische Regierungsbehörde für Innovative Systeme) Forschungsprogramms „Straßen, Brücken, Tunnel“. Peter Harryson war ein Doktorand der Schwedischen Straßenbehörde, die die Arbeit gefördert hat.

Die Dissertation unter dem Titel „Industrial Bridge Engineering – Structural developments for more efficient bridge construction (deutsch: Industrieller Brückenbau – konstruktive Entwicklung effektiverer Brückenkonstruktionen)“, wurde am 29.Mai (2008) öffentlich verteidigt.

Kontakt für mehr Informationen: Peter Harryson

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