BAB 11: Üderseebrücke

05. Jun.2009 um 3:09 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Brückenneubau, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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Üderseebrücke im Zuge der BAB 11 (Berlin-Prenzlau)

Üderseebrücke im Zuge der BAB 11 (Berlin-Prenzlau-Stettin)

Baujahr der Richtungsfahrbahn N --> S: 1999

Baujahr der Richtungsfahrbahn N --> S: 1999

Bereits im Jahr 1999 wurde die erste Stabbogenbrücke über den Oder-Havel-Kanal nördlich von Finowfurt im Zuge der BAB 11 errichtet und in Betrieb genommen. Der Oder-Havel-Kanal wurde von 1906 bis 1914 als Ersatz für den alten Finowkanal  gebaut.  Der Vorgänger, der alte Finowkanal war seit 1620 der erste künstliche Kanal zwischen zwei Flüssen.[1]. Der Neue erhielt zunächst den Namen Hohenzollern-Kanal, wurde schon 1918 in Großschifffahrtskanal Berlin-Stettin umbenannt und heißt seit 1945 Oder-Havel-Kanal[2].

Parallelgurt-Fachwerkbrücke östlich der Üderseebrücke

Parallelgurt-Fachwerk östlich der Üderseebrücke

Der Kanal ist als Nebenwasserstraße bzw. sonstige Bundeswasserstraße Teil der Havel-Oder-Wasserstraße (HOW). Der Oder-Havel-Kanal beginnt an der Schleuse Lehnitz bei km 28,60 (HOW) und endet am Schiffhebewerk Niederfinow bei km 77,89 (HOW), er ist etwa 50 km lang. Seine Breite beträgt mehr als 25 m, derzeit wird der Oder-Havel-Kanal auf dem gesamten Verlauf deutlich verbreitert.[1]

Östlicher Überbau der Üderseebrücke im Bau, 03/2009

Östlicher Überbau der Üderseebrücke im Bau, 03/2009

Unweit der Üderseebrücke ist noch eine für die Zeit um 1910 typische Stahlfachwerkbrücke mit parallelen Gurten zu sehen, die wohl aus der Bauzeit stammen könnte.

Die Autobahnbrücke Üdersee hat eine Spannweite von 110 m. Die Besonderheit der Stabbogenbrücken ist es, dass der Bogen in der Fahrbahnkonstruktion verankert ist, deren Hauptträger dann wiederum als Zugband dienen. Der Österreicher Josef Langer hat dieses Prinzip erfunden und bereits 1859 in Wien patentiert.

Stabbogenbrücke im Bau 03/2009

Stabbogenbrücke im Bau 03/2009

Man nennt die Stabbogenbrücke nach Langer auch Langerscher Balken. Schwachpunkt weitgespannter Stabbogenbrücken ist der Anschluss der Hänger. Daher wird bei großen Bauhöhen zum Schutz vor der Gefahr von Ermüdungsrissen infolge der Wind- und Regeninduzierten Ermüdung (Galoping) der Anschlußschweißnähte oft ein Schwingungsdäpfer an den Hänger montiert (ähnlich der Elbebrücke bei Dömitz). Die am weitesten spannenden Stabbogenbrücke Deutschlands ist nach [3] mit 256 Meter Stützweite ist die Brücke der Solidarität.

Der zweite (östliche) Stahlbogen für die Fahrtrichtung nach Norden wird erst 10 Jahre nach dem westlichen Überbau gebaut. Die Fotos vom Bau des zweiten Überbaus entstanden 03/2009.

Quellen:

[1] Ruderfreunde weRow, 04.06.2009

[2] Wasser-und Schifffahrtsamt Eberswalde, 04.06.2009

[3] Wikipedia/ Langerscher Balken, 04.06.2009

Üdersee westlicher Überbau, östlicher ÜB im Bau (03/2009)

Üdersee westlicher Überbau, östlicher ÜB im Bau (03/2009)

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