München: Boschbrücke zum Deutschen Museum (1925)

19. Nov.2009 um 3:00 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Geschichte, Isarbrücken, Stahlbetonbrücken | 3 Kommentare
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Boschbrücke: Zugang zum Deutschen Historischen Museum

Boschbrücke: Zugang zum Deutschen Museum

ponton-Boschbrücke-Blick zur Ludwigsbrücke

Boschbrücke: Blick zur Ludwigsbrucke (Mai 2009)

Das Deutsche Museum entstand im Jahr 1925 auf der alten Kohleninsel, der heutigen Museumsinsel. Die Museumsinsel ist mit beiden Ufern der Isar über Brücken verbunden. Über die kleine Isar führt die Zenneckbrücke. Die dreifeldrige Boschbrücke überbrückt den  ausgebauten kanalisierten und westlichen Arm der Isar. Sie wurde 1924-25 zur Eröffnung des Deutschen Museums gebaut.

Die Boschbrücke wurde mit den gleichen Geländern wie die Zenneckbrücke versehen, die wohl ebenso wie die der Zenneckbrücke 1925 im bayrischen Bodenwöhr gegossen worden ist.

Bismarckdenkmal an der Boschbrücke

Der Namensgeber der Brücke ist nicht Robert Bosch, der Gründer der Robert Bosch GmbH. Bereits 1886 gründete dieser seine Vorgängerfirma, nicht in München, sondern in Stuttgart.

Dank eines Kommentars von Dr. Wilhelm Füßl vom Archiv des Deutschen Museums erfuhren wir den wirklichen Namenspaten: Die Boschbrücke ist nicht nach dem Erfinder Robert Bosch genannt, sondern nach dem Leiter des Städtischen Tiefbauamts Dr.-Ing. Johann Baptist Bosch (1873-1932), der in enger Verbindung zum Deutschen Museum stand.

Am Ufer der Isarvorstadt steht aber nicht Bosch, sondern Bismarck (1815-1898). Eine Tafel verkündet, dass Bismarck Ehrenbürger der Stadt München war.

Geschichte

Schon 1186 baute Heinrich der Löwe eine erste Doppelbrücke zwischen der Stadt, der Sandbank in der Mitte der Isar und Au am östlichen Isarufer. Wegen der Frühjahrshochwasser wurde sie immer wieder  niedergerissen und musste neu gebaut werden. Zwischen 1343 und 1495 brach die Konstruktion 15 Mal zusammen und musste neu errichtet werden.[2]

Vorgängerbrücke (nach 1904), im Vordergrund die Corneliusbrücke (Scan von: Hans-Luidger Dienel)

Am 13. September 1813 stürzte die Isarbrücke erneut ein, wobei über 100 Schaulustige des gewaltigen Hochwassers, die sich auf der Brücke befunden hatten, ertranken.[2] Als das historische Foto  um (gemeinfrei weil > 100 Jahre, Scan von: Hans-Luidger Dienel bei[2]) aufgenommen wurde, stand auf der seit dem Mittelalter der Kohlelagerung dienenden Insel noch die Kaserne (geplant ab 1772). Damals stand die Corneliusbrücke (1904) schon.

Die heutige Brücke von 1925 ist eine zu den Auflagern hin gevoutete Stahlbetonbrücke, die Isar ist gebannt und man sieht der Boschbrücke ihr Alter von > 80 Jahren nicht an. Weitere interessante Details gibt es bei [1]  und wie [1] empfiehlt, in der Zeitschrift Kultur&Technik, Ausgabe 3/2008.

Update am 21.11.09:

Außerdem ist ein Blick in einen zeitgenössischen Stummfilm von Bilfinger & Berger über den Ausbau der mittleren Isar sehenswert.

Boschbrücke

Boschbrücke von der Museumsinsel aus gesehen: Man sieht die parallelen Betonbalken

Quellen:

[1] Science-Blog/ Deutsches Museum, zitiert am 18.11.09

[2] de.Wikipedia/ Museumsinsel (München), zitiert am 18.11.09

3 Kommentare »

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  2. Eine Bitte zur Korrektur:
    Die Boschbrücke ist nicht nach dem Erfinder Robert Bosch genannt, sondern nach dem Leiter des Städtischen Tiefbauamts Dr.-Ing. Johann Baptist Bosch (1873-1932), der in enger Verbindung zum Deutschen Museum stand.
    Es wäre schön, wenn Sie dies korrigieren könnten.
    Dr. Wilhelm Füßl
    Deutsches Museum, Archiv

  3. Recht vielen Dank, Herr Dr. Füßl. Der Artikel wurde am 24.06.2011 aktualisiert.


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