Teltowkanal km 6,39: Friedhofsbrücke (1913)

16. Nov.2009 um 3:00 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Mauerwerksbrücke, Stahlbrücke, Teltowkanalbrücken | Hinterlasse einen Kommentar
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Totenbrücke über den Teltowkanal an der Grenze Berlins

Friedhofsbrücke über den Teltowkanal an der Grenze Berlins

Parallelgurtige Fachwerkbrücke im Spiegelbild.

Parallelgurtige Fachwerkbrücke spiegelt sich im Teltowkanal

Die alte parallegurtige Stahlfachwerkbrücke über den Teltowkanal bei km 6,39 wird heute nicht mehr genutzt.  Zwei Fachwerkhauptträger mit einer offenen Fahrbahn auf einem Stahlträgerrost aus Quer- und Fahrbahnlängsträgern unter den Schienen bilden die ehemalige eingleisige S-Bahnbrücke  (1913).  Sie ist noch vom ursprünglichen typischen Teltowkanal-Brückentyp, wie die ehemalige Knesebeckbrücke (bis 1990), die Britzer Brücke oder die alte Späthbrücke.

Diese Brücke ist dem älteren Berliner noch als Totenbrücke oder Friedhofsbrücke bekannt. Sonntags verkehrte die Bahn als Totenbahn und brachte die Toten aus Berlin-Wilmersdorf bzw. Schöneberg zum Friedhof nach Stahnsdorf. Die S-Bahn brachte damals an den anderen Tagen auch die Berliner Besucher nach Stahnsdorf. Nach dem Krieg wurde die Fahrt wegen der Grenzkontrollen belastet. Nach 1961, mit dem Bau der Berliner Mauer, fuhr die S-Bahn nicht mehr zwischen dem Stahnsdorfer Rudolf Breitscheidt Platz und dem Bahnhof Berlin Wannsee und der Verkehr wurde eingestellt.

ponton-Friedhofsbahn

Friedhofsbahn zwischen Parfarceheide und Brandenburg

1906 gab es die ersten Planungen in Berlin, die Begräbnisstätten außerhalb der Stadt anzulegen. Die evangelischen Kirchen Berlins hatten noch vor der Erweiterung Berlins zu Groß-Berlin ein Bestattungsproblem.

Eins von drei Großprojekten neben dem weiterhin realisierten Friedhofsprojekt Ost in Ahrensfelde (dorthin führte die Wriezener Bahn)[2], war der Südwestkirchhof in Stahnsdorf. Das dritte Projekt in Mühlenbeck wurde nicht realisiert. Er wurde mit den Jahren der zweitgrößte Friedhof Deutschlands. Die Berliner Stadtbezirke hatten dort neben den lokalen Gemeinden ihre eigenen Bereiche.

Dere frühere Enbahnhof der Friedhofsbahn wurde 1976 beseitigt. So geriet der S-Bahnanschluss nach Wannsee in Vergessenheit.

ponton-Spazierweg Friedhofsbahn

Bogen über dem Spazierweg am nördlichen Teltowkanalufer

Der Friedhof  wurde waldähnlich und naturnah geplant und ausgeführt. So ist er noch heute. Der Stahnsdorfer Friedhof , der Südwestkirchhof, wurde zum  Denkmal und einige Bereiche sind inzwischen geschlossen, dort es werden keine weiteren Beerdigungen vorgenommen, andere, zum Beispiel die der Gemeinden Berlin-Schöneberg oder Stahnsdorf sind weiterhin aktiv.[1]

An der Nordseite der der Teltowkanalbrücke überbrückt ein zweites kurzes Brückenfeld einen Spazierweg. Dem Betonbogen sieht amn sein Alter genauso an, wie dem Widerlager auf der südlichen Uferseite.

Quellen:

[1] Südwestkirchhof, zitiert am 14.11.09

[2] de.Wikipedia/Der Ostkirchhof, , zitiert am 14.11.09

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