Kürzeste Grenzbrücke: USA-Kanada im St. Lawrence Strom

02. Jan.2009 um 3:10 am | Veröffentlicht in 1 Brücken: Geografisch, AMERIKA, Brücken in den USA, Brücken in Kanada, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | 1 Kommentar
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Klein aber Oho! Grenzbrücke Cd-USA

Klein aber Oho! Grenzbrücke Kanada-USA

Die Konstruktion der kleinen weißen Holz(?)bogenbrücke ist nichts Besonderes, aber ihre Lage ist es. A very nice place to live, wenigstens im Sommer!

Die kürzeste mir bekannte Grenzbrücke befindet sich mitten im St. Lawrence Strom, gerade in dem Bereich, wo er sich aufweitet und zum Ontariosee wird. Sie verbindet zwei der „Tausend Inseln“ miteinander. Die “ Tausend Inseln“ sind seit 2002 ein von der UNESCO gelistetes, 2700 Quadratkilometer großes, Biosphärenreservat. Die Insel am westlichen Ufer der kleinen Bogenbrücke gehört zu Kanada, die östliche Insel zu den USA. Die Flaggen am Brückengeländer zeigen das weithin sichtbar an. Nicht einmal eine Grenzkontrolle gibt es.

Finden kann man die Brücke nur, wenn man eine Schiffstour von Gananoque aus in das Biosphärenreservat zwischen den tausend Inseln hindurch mitmacht. Die Inseln waren lange nicht eindeutig zugeordnet, bis man sich entschied, die Inseln so aufzuteilen, dass jeder der beiden Anrainerstaaten USA und Kanada, die gleiche Gesamtinselfläche bekam. Gerade jetzt im Dezember 2008 wurden die Namen der zahlreichen Inseln in einem (binationalen?) online-Magazin zum fünften Mal aktualisiert. Es sind Sicherheitsgründe, die dieses Update erforderlich machten: Wenn es einen Brand, einen Navigationsfehler gibt, ein Stromausfall oder ein medizinischen Notfall auftritt, müssen die Retter wissen, wohin sie aufbrechen müssen und zu welchem Land die Insel gehört. Die Wasserfläche ist noch nicht eindeutig zugeordnet. Die USA wird die Erstellung der Karten zukünftig allein tun. Details zum weiterlesen in online-Journal der 1000 Inseln

Über die Geschichte wird an Bord der Schiffe berichtet: Seit ca. 9000 Jahren lebten Menschen hier. Sie trafen sich in der Saison zum Fischen und nannten ihre friedliche Region: „Manitouana,“ oder den „Garden of the Great Spirit„. Erste französische Händler kamen um 1615, die Briten im späten 18.Jh., so zogen auch Kanonen und revolutionäre Söldner in die ruhige Gegend.

Die Gegend war ein Schmugglerparadies während der Prohibition in den USA von 1920-33, so berichtet der Touristenführer weiter. Noch heute wird der Alkoholverkauf in Kanada streng reglementiert. Wie auch aus Skandinavien bekannt, kann man jeglichen Alkohol nur in bestimmten Läden mit Lizenz erwerben, welch ungewohntes Bild sind da die Supermärkte für den Touristen, doch für den Kanadier ist es normaler Alltag, ein Erfolg. Die Tausend Inseln nennt man auch Millionaires-Playground, auch ein Erfolg?

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  1. interessant!


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