Materialermüdung

04. Nov.2008 um 3:50 am | Veröffentlicht in Geschichte, Zerstörungsfreie Prüfung | Hinterlasse einen Kommentar
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Deutsches Historisches Museum München

August Wöhler Foto: Deutsches Historisches Museum München

gefunden u.a. bei Wikipedia

Am 19. Oktober 1875 verunglückte die Lokomotive Amstetten auf der Strecke Salzburg-Linz wegen gebrochener Radsatzwellen. Die Eisenbahnverwaltungen verlangten damals die Ursachenermittlung der Schäden. Der mit der Vorbereitung von Eisenbahnlinien (Hannover-Harburg) beschäftigte und später bei der Fa. Borsig tätige August Wöhler nahm dieses Unglück zum Anlass die Wellen wechselnden Beanspruchungen auszusetzen und stellte fest, dass die Dauerfestigkeit deutlich geringer war, als die bis dahin ausschließlich für die Bemessung angesetzte statische Belastung. Er war der erste, der systematische Untersuchungen zur Materialermüdung durchgeführt hat.

Später bezeichnete man August Wöhler zu Ehren die Dauerschwingfestigkeitskurven (Spannungsdifferenz in Anhängigkeit von der Anzahl der Lastwechsel) als Wöhlerdiagramm bzw. Wöhlerkurven, eine Bezeichnung, die im deutschen Sprachraum noch immer gebräuchlich ist. Betriebsfestigkeits- bzw. Dauerfestigkeitsversuche zum Ermitteln der Belastbarkeit verschiedener Materialien unter Berücksichtigung ihrer Detailausbildung (Kerbgruppe) sind heute im Maschinenbau, Luft und Raumfahrt, aber auch im Brückenbau üblich. Sie sind jedoch für jede Detailkonfiguration für neue Materialien neu zu ermitteln. Um sicher zu gehen, werden Überprüfungen nach vorab festgelegten Betriebszeitintervallen vorgeschrieben. Mit Hilfe zerstörungsfreier Prüfungen können dann die Berechnungen direkt am Bauteil, egal ob Brücke oder Radsatzwelle, verifiziert werden und die Rissfreiheit wird im Interesse der Sicherheit festgestellt.

Weitere Informationen zu August Wöhler

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