Potsdam: Lange Brücke (1961, saniert 1997)

06. Jul.2009 um 3:00 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Brückenneubau, Geschichte, Havelbrücke, Kultur, Stahlbetonbrücken, Stahlbrücke | 1 Kommentar
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Stahlbetonbogen der alten langen Brücke von Süden

Stahlbetonbogen der alten langen Brücke von Süden

Untersicht der alten und der neuen Langen Brücke

Untersicht der alten und der neuen Langen Brücke über die "neue Fahrt"

Zwei  Stahlbetonbögen bilden die südliche und schon seit Jahrzehnten bestehenden Fahrbahnseite über die beiden Arme der Havel, die die Freundschaftsinsel umschließen, vor dem Potsdamer Hauptbahnhof. In den Jahren zwischen 1995 und 1997 wurde die vorhandene Stahlbetonbogenbrücke saniert. Die Brücke wurde vermutlich in den Viertelpunkten durch nachträgliche Quervorspannung verstärkt- an jeder der vier tragenden Stahlbetonrippen sind je Viertelpunkt  Bolzen mit Muttern zu sehen.

Parallel dazu wird zur Zeit eine neue Brücke gebaut. Sie wird die vorhandenen Brücken entlasten und den Straßenbahnverkehr übernehmen, der seit 1909 hier entlang zum Bahnhof fährt, sowie den Fußgängerverkehr. Heute fährt die Straßenbahn noch in der Mitte der alten Langen Brücke.

Das Brückenschild mit Info über die Sanierung

Das Brückenschild mit Info über die Sanierung

Den Wettbewerb um den erfolgreichsten Entwurf hat 2006 das Büro Klähne Beratende Ingenieure gewonnen. Die Realisierung erfolgt durch Planergemeinschaft bestehend aus der Klähne & Bauchspieß GmbH (Tragwerksplaner) und dem Büro Henry Ripke Architekten, Berlin, (Architekten). Den Informationen der Brückendesigner ist zu entnehmen, dass dem Design der Brücke ein Steinwurf, der über die Havel geschleudert wird und der Sprünge von immer kürzer und niedriger werdenden Bögen macht.

Westliche Bögen der neuen nördlichen Brücke

Westliche Bögen der neuen nördlichen Brücke

Der größte Bogen ist der Bogen östlich der Freundschaftsinsel, dort befindet sich die Fahrrinne für den regen Ausflugsschiffsverkehr auf der Havel. Drei immer kleiner werdende Stahlbögen überbrücken den westlichen Wasserarm sowie den Uferweg für die Fußgänger. Die Breite der Stahlbogenbrücke beträgt durchgehend 15 m, die Spannweite der drei westlichen Bögen über die „Alte Fahrt“ ist 70 m und der einzelne Bogen für den Schiffsverkehr überspannt 50 m.

Die laufenden Änderungen im Straßenverlauf in der Nähe der Nikilaikirche erfolgen im Zusammenhang mit dem Neubau des Potsdamer Landtages auf dem Areal des alten Stadtschlosses.

Zur Geschichte:

Die erste Holzbrücke wurde auf Anweisung von Friedrich I. 1416 als Mautbrücke zugunsten der Stadt gebaut. 1662 wurde sie durch eine Brücke mit Klappbrücke in der Mitte für die Schiffahrt ersetzt. 1823 baute man die erste Serie gusseiserner Bögen an dieser Stelle, von denen sich ebenfalls ein Überbau für die Schiffahrt öffnen ließ. Dieser wurde „Teltower Tor“ genannt.[2]

Fahrbahn der neuen Brücke

Fahrbahn der neuen Brücke

1888 musste eine neue massive Brücke gebaut werden, um dem zunehmenden Verkehr gerecht zu werden. Sie wurde mit Statuen dekoriert und soll die attraktivste Brücke gewesen sein. Sie wurde 1945 von den zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt, es gelang jedoch die Brücke erst einmal wieder instandzusetzen und weiter zu nutzen.  [2] Die beiden heute noch bestehenden Betonbogenbrücken über die alte und neue Fahrt wurden 1958/61 [3] für den Straßen- und Straßenbahnverkehr gebaut. Sie werden auch zukünftig für den Autoverkehr erhalten bleiben.

Manchmal wird auch die nahegelegene Brücke über die Eisenbahn zur Langen Brücke gezählt, die vor einigen Jahren durch einen Neubau ersetzt wurde.

Quellen:

[1] Klähne Beratende Ingenieure, zitiert am 05.07.09

[2] Potsdam Wiki,  zitiert am 05.07.09

[3] Potsdam Chronik, , zitiert am 05.07.09

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  1. Ein sehr interessanter Artikel. Sollten Sie noch weitere Informationen haben – wurde ich mich freuen


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