Berlin: Bösebrücke (1916)

07. Jun.2009 um 3:00 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in Deutschland, Geschichte, Kultur, Stahlbrücke | Hinterlasse einen Kommentar
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Die Berliner Bösebrücke im Zuge der Bornholmer Straße

Die Berliner Bösebrücke im Zuge der Bornholmer Straße

Bösebrücke: Ansicht aus Richtung Norden

Bösebrücke: Ansicht aus Richtung Norden

Die Bösebrücke wurde in den Jahren  des ersten Weltkrieges 1912-16  [1] als Hindenburgbrücke errichtet und überbrückt die Bahngleise am S-Bahnhof Bornholmer Straße.  Sie zählte damals wegen der enormen Kosten zu den „drei Millionenbrücken“ Berlins (s. auch Swinemünderbrücke).  Die dreifeldrige genietete Stahlbogenbrücke hat Spannweiten  von 25,50 m – 87,00 m – 25,50 m bei einer Gesamtlänge von 138 m [3]. Etwa in  Höhe der Auflagerpunkte zwischen den Feldern ist ein Gelenk angeordnet.

Eine Stele erinnert an den Fall der Mauer

Eine Stele erinnert an den Fall der Mauer

Jahrelang war die Brücke Grenze zwischen Ost und West. Es war eine der legendären, bis auf fünf Jahre Unterbrechung, genutzten Grenzbrücken zwischen Ost und West, deren eine Hälfte zum Wedding und die andere zum Prenzlauer Berg gehörte. Der Tafel an allen vier Brückenenden kann man entnehmen, dass sogar die Fahrbahnsanierung 1983-1985 zunächst nur auf der westlichen Hälfte durchgeführt wurde. Die östliche Brückenhälfte folgte dann nach der Grenzöffnung in 4 1/2-jähriger Bauzeit und wurde im Februar 1995 vollendet. Die original erhaltene (außer der Fahrbahn, die war angeblich ursprünglich mit Holzbohlen belegt) Stahlfachwerkbogenbrücke steht unter Denkmalsschutz.

Endlich konnte auch wieder eine Straßenbahn über die Brücke in den Westteil der Stadt fahren, wo eigentlich die letzte Straßenbahn 1967 (?) verabschiedet wurde.  Jedoch führt nur ein Gleis zwischen den je zwei Fahrspuren für den Straßenverkehr, auf dem die Straßenbahnen abwechselnd in beide Richtungen verkehren.

Untersicht der Bösebrücke mit Betonverkleidetem Fahrbahnrost

Untersicht der Bösebrücke mit betonverkleidetem Fahrbahnrost

Heute erinnert  noch eine Stele auf der östlichen Seite der Brücke an die Grenzöffnung. Die Brücke war damals eins der allerersten Löcher in der Mauer.

In den letzten Jahren wurde eine Neubewertung der aus altem Nickelstahl gebauten Stahlfachwerkbogenbrücke mit semiprobabilistischem Nachweiskonzept durchgeführt. Näheres gibt es im Stahlbau Nr.3 dieses Jahres. [2]

Quellen:

[1] Stadtentwicklung Berlin

[2] Artikel zur Bewertung einer alten genieteten Stahlbrücke. Die Bösebrücke in Berlin

[3] Klähne- Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH/ Bösebücke

Tafel mit der Inschrift: Baujahr und Sanierung

Tafel mit der Inschrift: Baujahr und Sanierung

Kabellose Sensoren: Smart Sensors um Schaden zu qualifizieren

02. Nov.2008 um 3:01 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Monitoring | Hinterlasse einen Kommentar
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Science daily 1. Oktober 2005

Bauingenieure entwickeln ein preisgünstiges System zum untersuchen von Schäden nach Naturkatastrophen

Ein neues kabelloses System untersucht Schädigungen in Konstruktionen nach Naturkatastrophen, wie zum Beispiel nach einem Orkan. Wenn ein Gebäude starken Vibrationen ausgesetzt ist, dokumentieren die Sensoren die Frequenz der Schwingungen. Die Daten werden an einen Hauptcomputer gesendet, der dann mit Hilfe mathematischer Gleichungen eine Abschätzung darüber errechnet, wie große Schäden zu vermuten sind, die an der spezifischen Struktur verursacht sein könnten.

ANN ARBOR, Michingen USA.–Wenn etwas im menschlichen Körper nicht in Ordnung ist, signalisiert uns das Gehirn, dass wir verletzt wurden. Was jedoch passiert, wenn etwas in einem Gebäude oder im Inneren einer Brücke nicht in Ordnung ist? Jetzt könnten s.g. Smart Sensoren in der Lage sein den Gesundheitsstatus von Strukturen zu diagnostizieren.

Egal, ob es ein wilder Orkan, ein Erdbeben oder der gewaltige Wind eines Tornados ist, Naturkatastrophen können unsere Straßen, Brücken und Gebäude schädigen. Der Bauingenieur Jerome Lynch möchte diese Konstruktionen sicherer machen. Er studiert derzeit, ob kabellose Sensoren das leisten können.

Lynch, vom Bau- und Umweltengineering der Universität von Michigan in Ann Arbor, sagt, „Wenn ein Schaden in der Konstruktion initiiert wurde, dann ist das kabellose Sensornetzwerk in der Lage beides zu ermitteln: die Existenz von Schäden und die wahrscheinliche Lage, sowie die Größenordnung des Schadens im Inneren der Konstruktion.“

Auf Englisch den Rest des Beitrags lesen und ein Video sehen:

Berühmteste Brücke: Die Golden Gate Bridge

12. Okt.2008 um 2:01 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, AMERIKA, Brücken in den USA, Geschichte, Kultur, Sanierung, Stahlbrücke, Wartung | 1 Kommentar
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ponton

Golden Gate Bridge mit San Francisco Quelle: ponton

nach: Golden Gate Bridge

Eine der wohl weltweit berühmtesten Brücken ist die Golden Gate Bridge in San Francisco. Sie wurde 1937 erbaut. Die knapp 2,8km lange Brücke ist so berühmt, dass ein Kalifornienbesuch ohne Golden Gate kaum denkbar ist. Doch was die wenigsten wissen, ist, dass sie sich in der Mitte gewaltig verformen kann, 8,40m in Querrichtung, 3,30m Durchbiegung nach unten und 1,77 m nach unten. Sicherheiten in der Berechnung, so ist auf der website zu lesen, ermöglichen sogar das Auffangen extremerer Durchbiegungen, z.B. bei extremen Orkanen.

Die Golden Gate Bridge beschäftigt etwa 800 Dauer- bzw. Saisonangestellte für Inspektionen, Wartung, Reparatur, sowie für die Mautstelle, den Giftshop und das Café. Auch neue Anstriche mit der typisch orangen Farbe gehören dazu. Nachdem nach 27 Jahren nur ein Anstrich aufgebracht wurde, war 1968 eine Grundsanierung incl. der Beseitigung aller Korrosionsschäden nötig. Inzwischen wird die Brücke kontinuierlich gegen die aggressive Meeresluft geschützt.

Zur Zeit laufen bei der Golden Gate Bridge Company einige Projekte, z.B. die Sanierung der Kabel, Erhöhung der Sicherheit gegen Erdbeben, Einbau einer 1-Fuß-breiten Mittelbarriere auf der inzwischen eng gewordenen Fahrbahn zur Vermeidung von Frontalzusammenstößen, sowie die Planung eines Auffangnetzes für potentielle Selbsmörder (siehe auch Zeit-online). Durch ständige Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen und die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 45 Meilen/h konnte die Unfallrate gegenüber den 1980ziger Jahren auf ein Drittel reduziert werden.

Weitere Infos: Golden Gate Bridge

Kombination von ZfP-Verfahren zur Systemidentifikation

08. Okt.2008 um 8:39 pm | Veröffentlicht in Brückenforum, Exp. Tragsicherheit, Literatur, ZfP-Fallstudie | Hinterlasse einen Kommentar
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Zahlreiche Brücken sind in die Jahre gekommen. Jahrzehnte lange Nutzung hinterlässt Spuren der Alterung, Abnutzung und/ oder Ermüdung. Auch Umwelteinflüsse wie Feuchte, Frost- und Tauwechsel oder das Seeklima führen zu Schäden. Die heutigen Beanspruchungen durch Verkehr liegen häufig weit über denen, die zum Zeitpunkt ihrer Errichtung für die Bemessung der Bauwerke angesetzt wurden. Die gegenwärtige Sicherheit ist dann oft schwierig zu beurteilen. Nicht immer sind die Bauwerksunterlagen komplett, Ausführungszeichnungen fehlen oder Reparaturen, Systemänderungen sind nicht vollständig erfasst. Bei Untersuchungen zur Bestandsaufnahme, zur Systemidentifikation und Zustandserfassung kommen zunehmend auch zerstörungsfreie Prüfverfahren zum Einsatz. Hier sollen Informationen zu Messungen und Brückenuntersuchungen gesammelt werden.

Als erste Fallstudie wird hier die Untersuchung einer Brücke in Ostfriesland vorgestellt, die bereits vor einigen Jahren durchgeführt wurde. Mit der Untersuchungen wurde die MFPA Leipzig in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremen durchgeführt.

Ein Beispiel für den kombinierten Einsatz von ZfP-Verfahren zur Systemidentifikation eines Brückenbauwerkes

G. Kapphahn1, K.-D.Kaschmierzeck, MFPA für das Bauwesen Leipzig e.V.

Zusammenfassung
Im Zuge von Erschließungsmaßnahmen für ein Neubaugebiet war die Tragfähigkeit für ein Brückenbauwerk, welches die Verbindung zur Hauptstraße über das Ditzumer Schöpfwerkstief (Kreis Leer, Ostfriesland) herstellt, zu bestimmen. Laut Ausschilderung war die Brücke für Fahrzeuge bis 6t zugelassen. Für die geplanten Baumaßnahmen war diese Einstufung nicht ausreichend. Wegen fehlender Unterlagen zur Bauart, Baustoffen etc. war eine Nachberechnung nicht möglich. Deshalb wurden das Institut für experimentelle Statik an der HS Bremen und die MFPA für das Bauwesen Leipzig e.V. beauftragt, das Tragverhalten der Brücke mit zerstörungsfreien Methoden zu ermitteln.

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Siehe auch: K. Steffens, M. Gutermann, HS Bremen, G. Kapphahn, K.-D.Kaschmierzeck, MFPA für das Bauwesen Leipzig e.V.

Experimentelle Tragsicherheitsbewertung

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