Amsterdam: Brücken über die Grachten
27. Feb.2009 um 3:00 am | Veröffentlicht in 1, EUROPA, Geschichte, Holzbrücken, Kultur, Mauerwerksbrücke | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Amsterdam, Amsterdamer Pegel, Grachten, NHN
Amsterdam ist berühmt für seine Kanäle und die vielen Brücken. Die Grachten bestehen aus einem ausgeklügelten System ringförmig angeordneter Kanäle. Bereits im Mittelalter gab es künstliche Kanäle in Amsterdam. Singel und Oude Schans bildeten bis zum Ende des 16. Jahrhunderts die Grenze der Stadt. Ab 1612 wurden systematisch drei (mit Singel vier) Kanalringe zur Verteidigung und Entwässerung um die Innenstadt gebaut. Eine der berühmtesten Brücken ist die Magere Brugg (leider kein Foto), eine eine weiße Holzziehbrücke von 1671, erneuert 1871. Die Brücke und die angrenzende Uferbebauung sind nachts besonders beleuchtet. Aber auch die mit gleichartigen Bögen aufeinander folgenden Mauerwerksbrücken sind nachts beleuchtet.
Gracht ist die niederländische Bezeichnung für die schmalen Wasserwege. Eine Grachtentour (oder für den Brückenfreund besser Brückentour) ist ein MUSS für den Touristen. Das Netz der befahrbaren Wasserwege in Amsterdam hat eine Gesamtlänge von über 80 km. Weitere Städte mit Grachten im flachenHolland sind z.B. Delft, Gouda, Utrecht und Brügge.
Das Grachtennetz Amsterdams (Baubeginn 1612, insbesondere die Herengracht (gebaut in zwei Bauabschnitten von 1613-1664, Keizersgracht und Prinsengracht) wurde überwiegend im 17. Jahrhundert angelegt zum bequemen An- und Abtransport von Waren zu den direkt daran errichteten Lager- und Kaufmannshäusern sowie zur Entwässerung und Verteidigung (vgl. Stadtgraben). [1]
Erst seit 1985 werden keine Abwasser mehr in die Grachten eingeleitet. Für den regelmäßigen Wasseraustausch sorgen Schleusen, die dank Ebbe und Flut frisches Wasser in die Stadt hinein „schleusen“. [2]
Auch das Normalnull (Höhenangabe „über NN“, vgl. Amsterdamer Pegel) fand hier zeitgleich mit der Stadterweiterung einen Ursprung. als mittlere Meeresspiegelhöhe der Nordsee. Im 17. Jahrhundert wurde der Normaal Amsterdams Peil (NAP) festgelegt. Im Jahr 1877 übernahm auch Preußen die Definition NN.
Seit 1. Januar 2000 gilt in ganz Deutschland das vom Amsterdamer Pegel abgeleitete NHN (Normalhöhennull). Es gibt keine einheitliche Bezugshöhe in Europa. Österreich und die Erben der KuK Monarchie beziehen sich z.B. auf die Adria. [3]
Quellen:
[1] Wikipedia
[2]Amsterdam website (25.02.09)
[3] Wikipedia/ Amsterdamer Pegel und Normalhöhennull (25.02.09)
Foto: Blog
Darwin-Bridge: Zum 200. Geburtstag von Charles Darwin
12. Feb.2009 um 3:05 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in UK, Brückenneubau, Brückenschäden, EUROPA, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Brückenneubau, Charles Darwin, Darwinbridge, Darwincollege, Evolutionstheorie, Fußgängerbrücke, Holzbrücke
Hinter dem Darwin College in der University of Cambridge/UK steht eine kleine Fußgängerbrücke, die Darwinbrücke. Sie ist nicht einmal alt, denn die Holzkonstruktion der Vorgängerbrücke wurde bei der letzten heftigen Flut im Jahr 2002 so stark geschädigt, dass 2003 ein Ersatzneubau errichtet werden musste. [1]
Die kleine Holzbrücke soll heute am 200. Geburtstag von Charles Darwin symbolisch auf dieser Seite erscheinen, um an einen der beiden Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin (1809-1882), zu erinnern.
Charles Darwin wurde am 12.02.1809 in Shrewsbury geboren und vor nunmehr fast 150 Jahren, am 24. November 1859, erschien seine Entstehung der Arten (Original: Origin of Species).
Charles Darwin hat seine Theorie über die Evolution unter dem Einfluss seiner 5-Jahre langen Beobachtungen während der Vermessungsreisen mit der HMS Beagle nach Südamerika und zum Galápagos Archipelago entwickelt, obwohl er diese in seinemWerk nicht ausdrücklich erwähnte. In der Origin of Species begründet er den Artenwandel und die Entstehung neuer Arten durch natürliche Selektion. Sie wurde zur Basis für die Entwicklung einer wissenschaftlichen Evolutionstheorie.
Die unterschiedliche Entwicklung der Finken auf unterschiedlichen Inseln des Galápagos Archipels führte durch die Anpassung an die Umgebung zu 14 verschiedenen neuen Arten, die s.g. Galapagosfinken oder Darwinfinken. Alle stammen von den gleichen Vorfahren ab, haben neue Ernährungsgewohnheiten angenommen und über die Generationen unterschiedliche Schnabelformen entwickelt.[2]
Zunächst plante Darwin ein ausführliches und umfangreiches Werk über seine Beobachtungen. Darwin sah sich dann 1858 veranlasst, eine straff gefasste Entstehung der Arten über seine umfangreichen Ausarbeitungen zusammen zu stellen, als Alfred Russel Wallace unabhängig von Darwin zu den gleichen Schlussfolgerungen kam.
Dieser sandte seine am Malyischen Archipel gesammelten Erfahrungen von der Insel Ternate an Darwin, On the Tendency of Varieties to Depart Indefinitely from the Original Type (deutsch nach Wikipedia: Über die Neigung der Varietäten, sich unbegrenzt vom ursprünglichen Typus zu entfernen, genannt: Ternate Essay) und bat ihn um seine Meinung und Weiterleitung an den Geologen Lyell. 1858 veröffentlichte Wallace sein Werk. Ihre unabhängig voneinander entwickelten Schlussfolgerungen wurden noch im August 1858 bei der Linnean Society of London vorgestellt und gedruckt.
Später sagte Darwin in seiner Autobiografie, die er zum Ende seines Lebens schrieb, er sei froh, dass er seine Entstehung der Arten, im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Intention, so kurz gefasst geschrieben war, sonst wäre sie wohl nicht von so vielen Menschen gelesen worden.[3]
Many thanks to Professor Bhadeshia, for allowing us to publish his photgraphs on this blog.
[1] Cambridge: Darwin college
[3] Darwin, C.: Mein Leben, Neuauflage 2008, Inselverlag
Luzern(CH): Kapellbrücke
10. Feb.2009 um 3:51 am | Veröffentlicht in 1, Brücken in der Schweiz, Brückenschäden, EUROPA, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | 2 KommentareSchlagwörter: überdachte Brücke, Brand, Fussgängerbrücke, Holzbrücke, Kapellbrücke, Luzern, Reuss
Der Fluss Reuss teilt die schweizerische Stadt Luzern in zwei Teile.
Man kennt ihn aus vielen Fotoalben und Reiseberichten, den typischen Anblick der blumengeschmückten, hölzernen und überdachten Kapellbrücke von Luzern.
Die Kapellbrücke über den Fluss Reuss, kurz vor seiner Mündung in den Vierwaldstädter See, ist viel länger, als es manches bekannte Foto vermuten lässt. Sehenswert ist auch der Bilderzyklus in den dreieckigen Giebeln der Brücke, der aus dem 17.Jh. stammt.
Nachdem am 18. August 1993 Teile abgebrannt waren, weihte man sie bereits am 14. April 1994 komplett restauriert wieder ein. [1] Von den ursprünglich 111 Giebelbildern brannten 78 (oder 86 ?) unwiederbringlich ab.
Von allen Giebelbildern gibt es Kopien. Noch ist nicht entschieden, ob alle Bilder wieder ersetzt werden sollen. Einige der geborgenen Überreste konnten bereits wieder hergestellt werden, andere Giebelgemälde sind noch vom Brandschaden gezeichnet. Sie symbolisieren den Übergang zwischen Neubau (helles Holz) und ursprünglichem Original der Brücke (dunkles Holz). [2]
Zur Geschichte [1]:
Bereits im 13. Jh., nachdem 1220 der Gotthardpass eröffnet worden war, als der erste Turmbewehrte Mauerwerksring um die junge Stadt Luzern gelegt wurde, wurde die Kapellbrücke mit dem achteckigen Wasserturm als Teil der Stadtbefestigung errichtet. Der Wasserturm diente u.a. als Schatzkammer, Archiv und Gefängnis.
Um 1400 gab es bereits vier Brücken in Luzern. So blieb es dann bis zum 19. Jahrhundert. Erst dann wurden bis ins 20. Jh. die nächsten fünf Brücken errichtet.[1]
Die Kapellbrücke ist mit 204 m Länge die älteste und längste überdachte Brücke Europas. Im Gegensatz zur Tourismusseite der Stadt gibt Wikipedia für die Brücke selbst 1365 als Baujahr an, also 65 Jahre nach dem Bau des Wasserturmes um 1300. [2]
Am 19. Februar steht als nächster Höhepunkt in der Stadt die Luzerner Fastnacht an. Während der Fastnacht werden die Giebelbilder zu ihrem Schutz mit Fastnachtsbildern überhängt.
Quelle:
[1] Luzern.org: Luzern: Geschichte, Tourismus, Wissenswertes
[2] Wikipedia, Kapellbrücke, 09.02.09
Was sind eigentlich Leonardobrücken?
07. Jan.2009 um 3:08 am | Veröffentlicht in Geschichte, Holzbrücken, Kultur | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Holzbrücke, Leonardo Brücke
Der Renaissance Künstler,Maler und Erfinder Leonardo da Vinci (1452–1519) hat einen Brückentyp ausgetüftelt, der ohne jegliche Verbindungsmittel, also ohne Dübel, Nägels, Schrauben oder Seile stehen bleibt. Nur Reibung zwischen den einzelnen Brettern verhindert den Zusammnebruch. Trotzdem ist es nicht so trivial (selbst probiert!). Ursprünglich war die Leonardobrücke eine Entwicklung fürs Militär: relativ schnell zu montieren, aber auch wieder abzubauen.
Inzwischen ist es eine bekannte Übung für den Mathematikunterricht: von der 5. Klasse an kann die Phantasie und das Können der Kinder entwickelt werden. Bei Leonardo sieht es eher intuitiv aus, aber man ahnt, dass für den Gymnasiasten oder Mathematikstudenten auch Integralrechnung und Differenzialrechnung zielführend sind.
Die Mindestanzahl von Elementen zum Bau einer Leonardo Brücke ist sechs (nach Prof. Humenberger, s. link), andere Quellen halten die Variante mit 8 Elementen für die Minimalvatriante. Für jedes weitere Brückenelement zur Vergrößerung der Spannweite, d.h. für jede weitere „Kreuzung“ bzw. jedes weitere Brückenglied braucht man je zwei Quer- und Längselemente. Sehr anschaulich wird das in einer Mathematikvorlesung des Wiener Mathematikers Hans Humenberger an der Münsteraner Universität, Fakultät für Mathematik, dargestellt, ansehenswert. Die als Mathematical bridge bezeichnete Brücke in der Cambridge University ähnelt zwar in ihrer grundsätzlichen Form einer Leonardobrücke, ist aber wegen ihrer benutzten Verbindungsmittel keine echte Leonardobrücke.
Update 15.Juli 2009:
Bei der diesjährigen Langen Nacht der Wissenschaften stellten Wissenschaftler und Studenten der TU Berlin in Ihrer von Behrens gebauten historischen Prüfhalle Leonardokuppeln aus. Die Tüftler unterscheiden zwei Typen: sechseckige und viereckige Grundformen, s. Fotos [3].
Nur über Reibung übertragen die im Modell verwendeten Holzspatel die Eigenlasten. Es ist m.E. auch kaum zu erwarten, dass das Prinzip an einer realen Konstruktrion umgesetzt wird. Für die Kinder der Besucher war der Leonardenbrückenversuchsstand zum selber bauen jedoch ein Höhepunkt.
Quellen:
[1] Wikipedia: Leonardobrücken, Bild 1
[2]Vorlesung Humenberger, Bild 2
[3] Meine
Älteste Brücke Berlins: Die Jungfernbrücke
03. Jan.2009 um 3:19 am | Veröffentlicht in Brücken in Deutschland, EUROPA, Geschichte, Gusseisenbrücke, Holzbrücken, Kultur, Sanierung | 1 KommentarSchlagwörter: Berlin, Klappbrücke
Die älteste, noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten gebliebene, Brücke Berlins über einen Spreearm (Schleusengraben, früher Kupfergraben) an der Museumsinsel ist die Jungfernbrücke. Sie entstand in der noch jetzt bekannten Form 1798 und verbindet die ursprünglichen Berliner Ansiedlungen Cölln und den Friedrichswerder vor der noch vorhandenen, aber offensichtlich nicht mehr betriebenen Schleuse. 1996 bis 1998 wurde die Jungfernbrücke komplett saniert. Die äußeren Bögen haben inzwischen ein Innenleben aus Beton, verkleidet mit neuen roten Sandsteinplatten. Auch die Holzteile der Bogenkästen und Portalpfeiler sind neu. Die Gusseisenteile sind weitgehend erhaltene Originalteile. Lt. Tafel am Brückenufer (s. o. ) scheint der Klappmechanismus heute nicht mehr funktionstüchtig zu sein. Die Wohnbebauung an den Ufern zu beiden Seiten der Jungfernbrücke wurde weitgehend im zweiten Weltkrieg zerstört.
Die Spannweiten der Überbauten sind unsymmetrisch, der kleinere westliche Bogen überspannt 3,60 Meter und der größere östliche Bogen 6,60 Metern. Die lichte Weite des Mittelteils beträgt 8,70 Meter, die hochklappbaren Brückenhälften sind je 4,20 Meter breit. Umfangreiche Informationen über die Geschichte der Jungfernbrücke (ehemals Spreegassenbrücke) mit überraschenden Details, z.B. zur ursprünglichen Funktionsweise des Klappmechanismusses oder auch zur Namensgebung, kann man unter Wapedia oder bei berlinstreet finden.
Kürzeste Grenzbrücke: USA-Kanada im St. Lawrence Strom
02. Jan.2009 um 3:10 am | Veröffentlicht in 1 Brücken: Geografisch, AMERIKA, Brücken in den USA, Brücken in Kanada, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | 1 KommentarSchlagwörter: 1000 islands, Bogenbrücke, Geschichte, Grenzbrücke, Politik, St. Lawrence Strom
Die Konstruktion der kleinen weißen Holz(?)bogenbrücke ist nichts Besonderes, aber ihre Lage ist es. A very nice place to live, wenigstens im Sommer!
Die kürzeste mir bekannte Grenzbrücke befindet sich mitten im St. Lawrence Strom, gerade in dem Bereich, wo er sich aufweitet und zum Ontariosee wird. Sie verbindet zwei der „Tausend Inseln“ miteinander. Die “ Tausend Inseln“ sind seit 2002 ein von der UNESCO gelistetes, 2700 Quadratkilometer großes, Biosphärenreservat. Die Insel am westlichen Ufer der kleinen Bogenbrücke gehört zu Kanada, die östliche Insel zu den USA. Die Flaggen am Brückengeländer zeigen das weithin sichtbar an. Nicht einmal eine Grenzkontrolle gibt es.
Finden kann man die Brücke nur, wenn man eine Schiffstour von Gananoque aus in das Biosphärenreservat zwischen den tausend Inseln hindurch mitmacht. Die Inseln waren lange nicht eindeutig zugeordnet, bis man sich entschied, die Inseln so aufzuteilen, dass jeder der beiden Anrainerstaaten USA und Kanada, die gleiche Gesamtinselfläche bekam. Gerade jetzt im Dezember 2008 wurden die Namen der zahlreichen Inseln in einem (binationalen?) online-Magazin zum fünften Mal aktualisiert. Es sind Sicherheitsgründe, die dieses Update erforderlich machten: Wenn es einen Brand, einen Navigationsfehler gibt, ein Stromausfall oder ein medizinischen Notfall auftritt, müssen die Retter wissen, wohin sie aufbrechen müssen und zu welchem Land die Insel gehört. Die Wasserfläche ist noch nicht eindeutig zugeordnet. Die USA wird die Erstellung der Karten zukünftig allein tun. Details zum weiterlesen in online-Journal der 1000 Inseln
Über die Geschichte wird an Bord der Schiffe berichtet: Seit ca. 9000 Jahren lebten Menschen hier. Sie trafen sich in der Saison zum Fischen und nannten ihre friedliche Region: „Manitouana,“ oder den „Garden of the Great Spirit„. Erste französische Händler kamen um 1615, die Briten im späten 18.Jh., so zogen auch Kanonen und revolutionäre Söldner in die ruhige Gegend.
Die Gegend war ein Schmugglerparadies während der Prohibition in den USA von 1920-33, so berichtet der Touristenführer weiter. Noch heute wird der Alkoholverkauf in Kanada streng reglementiert. Wie auch aus Skandinavien bekannt, kann man jeglichen Alkohol nur in bestimmten Läden mit Lizenz erwerben, welch ungewohntes Bild sind da die Supermärkte für den Touristen, doch für den Kanadier ist es normaler Alltag, ein Erfolg. Die Tausend Inseln nennt man auch Millionaires-Playground, auch ein Erfolg?
Vision: Große Brücken aus Holzrohren?
28. Nov.2008 um 3:43 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Holzbrücken, Kultur, Vision | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: densified wood, Holzbrücken, MDR, Patent, Tragfähigkeit, TU Dresden, verdichtetes Holz, Vision
Eine geniale und patentierte Lösung zur Tragfähigkeitserhöhung des nachwachsenden Rohstoffes Holz wurde am Lehrstuhl für Holzbau der TU Dresden entwickelt. Der Erfinder hat die Vision Holzrohre aus verdichtetem Holz, u.U. durch moderne Kompositwerkstoffe verstärkt, im Holzbrückenbau zu nutzen:
Wie die Sendung Einfach genial beim MDR am Dienstag, dem 18. November 2008 berichtete, läuft am Lehrstuhl für Holzbau unter Leitung von Professor Peer Haller ein Forschungsvorhaben zur Herstellung von hochstabilen Holzrohren. Das Holz wird zunächst befeuchtet und erhitzt (z.B. mit heißem gesättigten Wasserdampf), mechanisch komprimiert, verdichtet und danach gebogen. Die Biegeradien sind dabei so gering, dass Rohre entstehen können. Die Nahtstelle wird verleimt. Das Verfahren wurde von den Dresdner Wissenschaftlern patentiert. Professor Haller kann sich sogar vorstellen, dass die Tragfähigkeit der Holzrohre noch einmal auf das Doppelte gesteigert werden kann, wenn man es z.Bs. mit neuen Kompositmaterialien umhüllt. Die Rohre könnten dann auch für weitgespannte Konstrktionen wie z.B im Brückenbau oder im Hochbau verwendet werden.
Weltweit wird an hoch verdichtetem Holz geforscht. Unter Druck werden die Zellen zusammen gedrückt, ohne dass die Zellwände brechen. Nach ersten Untersuchungen 1988 (Publication 838) entstand z.B. 1999 am Virginia Polytechnic Institute and State University eine Promotion zum Thema: Structure and Properties Relationship of densified wood (Elena V. Kultikova: Die Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften von komprimiertem Holz). Neuere Forschungen beschäftigen sich mit Untersuchungen der Widerstandsfähigkeit des komprimierten verdichteten Holzes ( thermo-hygro-mechanically-THM- densified wood) gegen Pilze (Kooperation EMPA/ EPFL, CH, 2007).
Die Mathematical Bridge im Queen´s college
27. Nov.2008 um 3:29 am | Veröffentlicht in 4 Brücken, Brücken in UK, EUROPA, Geschichte, Holzbrücken, Kultur | Hinterlasse einen KommentarSchlagwörter: Fußgänger Brücke, Holzbrücke
(Queen´s) Die mathematische Brücke im Queen´s College von Cambridge wurde 1749 von James Essex dem Jüngeren (1722-1784) nach dem Entwurf von William Etheridge (1709-1776) gebaut. Sie wurde später nach dem gleichen Entwurf in den Jahren 1866 und 1905 neu gebaut.
Für diejenigen, die auf die Geschichten von gewissenlosen Führern hereingefallen sind, ist es wichtig zu betonen, dass Isaac Newton bereits 1727 gestorben ist und daher mit der Brücke absolut nichts zu tun haben kann.
Falls jemand glaubt, dass Studenten die Brücke auseinander genommen haben könnten (und dann nicht in der Lage waren die Brücke wieder zusammen zu setzen, wie ein Mythos sagt) hat keine seröse Vorstellung von der Realität, wenn man sich Größe und Gewicht der hölzernen Balken betrachtet. Die Verbindungen der heutigen Brücke bilden Schrauben und Muttern. Die Verbindungen früherer Versionen der Brücke wurden von Eisennägeln oder Holzschrauben gehalten. Nur ein Pedant würde behauten, die Brücke wäre ohne Nägel gebaut worden. Andere gegenstandslose Stories erzählen, dass Etheridge ein Student war und/oder in China war.
Die Brücke wurde zur gleichen Zeit errichtet wie die gemauerten Wände entlang der Flussufer als auch während die Veränderungen im Park vorgenommen wurden. Folgende Angaben über die Kosten im Magnum Journal scheinen relevant für die Brücke oder die Uferbefestigungsarbeiten.
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